S01E5: Was Sie über Tarife und Solarenergiepolitik wissen müssen
In Folge fünf des OpenSolar Podcasts spricht Birchy mit Sonia Dunlop, CEO des Global Solar Council, und Professor Andrew Crossland von der Durham University. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie Solar- und Speicherkapazitäten weltweit ausgebaut werden können. Sie sprechen über Netzbeschränkungen, Handelshemmnisse und den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften, die den Übergang zu sauberer Energie vorantreiben.
Auch zum Streamen auf Apple und Spotify verfügbar.
Die globale Herausforderung der Solarenergie braucht eine globale Antwort
Solar- und Speichertechnologien sind keine Randerscheinungen mehr. Sie sind hochpolitisch und stehen im Mittelpunkt von Debatten über Energiesicherheit, Klimapolitik und Wirtschaftswachstum. Der Global Solar Council, der von Sonia geleitet wird, soll der Branche in diesen Diskussionen eine einheitliche Stimme geben.
“Wir streben eine installierte Leistung von acht Terawatt bis 2030 an”, erklärt sie. “Aber über die Zahlen hinaus müssen wir sicherstellen, dass dieses Wachstum allen zugute kommt – von den ländlichen Gemeinden in den Entwicklungsländern bis zu den städtischen Zentren in Europa und den USA.”
Die Arbeit des Rates reicht von der Netzintegration bis zur Entwicklung von Arbeitskräften. Er erinnert uns daran, dass es bei der Ausweitung der Solarenergie nicht nur darum geht, mehr Paneele zu installieren, sondern auch darum, Systeme, Strategien und Märkte zu schaffen, die das Gedeihen sauberer Energie ermöglichen.
Saubere Energie zu einem Grundrecht machen
Andrew Crossland hat seine Karriere damit verbracht, nach Wegen zu suchen, um die Energiewende für Haushalte greifbar zu machen. Für ihn sollte der Zugang zu Solar- und Speicheranlagen kein Privileg sein.
“Jeder sollte das Recht auf diese Technologien haben”, sagt er. “Das Recht, sie auf seinen Häusern zu installieren, überschüssigen Strom an das Netz zu verkaufen und eine faire Vergütung für die Unterstützung des Systems zu erhalten.”
Diese Vision nimmt durch die Electric Bill of Rights Gestalt an – ein Rahmenwerk für fairen Zugang, transparente Netzregeln und Entschädigung für Netzdienstleistungen. Unterstützt wird sie durch das Electric Protocol, einen praktischen Fahrplan zur Beseitigung von Reibungsverlusten und zur Ermöglichung der Masseneinführung.
“Die Werkzeuge sind vorhanden”, sagt Andrew. “Die Hindernisse, mit denen wir konfrontiert sind, sind ausschließlich von Menschen gemacht.”
Warum Zölle den Aufschwung der Solarenergie nicht aufhalten werden
Die jüngsten US-Zölle auf Solarimporte haben die Debatte über Handel und Energiepolitik neu entfacht. Während diese Maßnahmen die heimische Industrie schützen sollen, sind ihre Auswirkungen auf das Wachstum der Solarbranche komplex.
Sonia bleibt optimistisch. “Wir sind eine flexible, einfallsreiche Branche. Die wirtschaftlichen Grundlagen sprechen immer noch für die Solarenergie.”
Andrew drückt es noch unverblümter aus: “Es ist kein Zoll. Es ist eine Steuer für den amerikanischen Verbraucher.”
Beide sind sich einig, dass die ultimative Lösung in der Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit liegt. Wenn Solaranlagen auf dem Dach und Hausbatterien zur Standardwahl für Haushalte werden, verlieren politische Hindernisse ihre Macht.
“Niedrigere Rechnungen finden im gesamten politischen Spektrum Anklang”, fügt Sonia hinzu. “Das ist eine Botschaft, die jede Regierung unterstützen kann.”
Eine Zukunft mit Strom von Dächern und Batterien
Da immer mehr Haushalte und Unternehmen Solaranlagen einsetzen, wird die Flexibilität des Netzes immer wichtiger. In Großbritannien zeigt Andrews digitaler Zwilling das Potenzial von dezentralen Systemen. Mit dem massiven Einsatz von Solaranlagen auf Dächern und Batterien könnten bis 2030 95 % des Energiebedarfs des Landes ohne die Verbrennung von Gas gedeckt werden.
“Selbst im verregneten Großbritannien sind die Zahlen beeindruckend”, sagt Andrew. “Bescheidene Hausbatterien könnten schon bald 75 % des Spitzenbedarfs abdecken und damit unsere Vorstellungen von der Netzstabilität verändern.
Bei diesem dezentralen Ansatz geht es nicht nur um Energiesicherheit. Es geht darum, ein System zu schaffen, in dem Haushalte und Unternehmen aktive Teilnehmer sind, die saubere Energie erzeugen, speichern und gemeinsam nutzen.
Skalierung der Macht der Menschen
Mit mehr als sieben Millionen Menschen, die bereits weltweit in der Solarbranche arbeiten, wird die Branche zu einem der größten Arbeitsplatzbeschaffer des Jahrzehnts werden. Sonia sagt voraus, dass diese Zahl auf 100 Millionen steigen könnte, wenn sich die Installationen beschleunigen.
“Jedes Paneel muss von Menschenhand installiert werden”, sagt sie. “Es geht nicht nur um saubere Energie. Es geht um lokale Arbeitsplätze in jeder Stadt und jedem Ort.
Die Herausforderung besteht nun darin, sicherzustellen, dass diese Arbeitsplätze mit einer angemessenen Ausbildung und Sicherheitsstandards einhergehen. Die Schulungsinitiativen des Global Solar Council zielen darauf ab, den Sektor zu professionalisieren, Zwischenfälle zu reduzieren und die Qualität zu gewährleisten, während die Branche wächst.
“Zölle lassen Industrien schrumpfen. Ausbildung lässt sie wachsen”, stellt Birchy fest. “Wenn wir eine lebendige lokale Wirtschaft wollen, sind Investitionen in Menschen nicht verhandelbar.
Ein Aufruf zum Handeln für eine gerechtere Energiezukunft
Bei der Solarenergie geht es nicht mehr darum, auf Durchbrüche zu warten. Die Technologie ist da. Die Wirtschaftlichkeit ist gegeben. Was wir jetzt brauchen, ist die Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern, Branchenführern und lokalen Gemeinschaften.
“Bei der Solarenergie geht es nicht nur um Elektronen”, sagt Sonia. “Es geht um die Möglichkeit, Rechnungen zu senken, Arbeitsplätze zu schaffen und den Menschen die Kontrolle über ihre Energiezukunft zu geben.”
Die Botschaft von Birchy ist klar: “Unterstützen Sie den Global Solar Council. Gemeinsam können wir eine saubere Energiewende schaffen, die für alle funktioniert.”